Um unser Kerngeschäft Mobilfunk weiter zu stärken und unsere TV-Marke waipu.tv noch bekannter zu machen, werden wir im Geschäftsjahr 2024 investieren.
Nach jahrzehntelanger Erfahrung ist das Thema „Handel“ zur DNA der freenet geworden. Wir bündeln nun das tiefgreifende Know-how, gehen neue Wege und denken Vertrieb neu: Assisted Personalized Shopping (APS) ist eine Investition in die Zukunft. Mit APS führen wir ein neues Shopkonzept ein und setzen damit in Deutschland und insbesondere in der Telekommunikationsbranche ein Zeichen.
Außerdem möchten wir waipu.tv bei den über 12 Mio. Kabel-TV-Haushalte bekannt machen, die Mitte 2024 dank des Wegfalls des Nebenkostenprivilegs erstmals frei entscheiden können, für welchen TV-Empfangsweg sie bezahlen möchten. Wir möchten, dass sich möglichst viele von diesen Kunden in Zukunft für waipu.tv entscheiden. Damit dieses Ziel erreicht wird, werden wir weiter in die Markenbekanntheit von waipu.tv investieren. Wir verzichten somit kurzfristig bewusst auf finanzielles Wachstum, um den Grundstein für zukünftiges Wachstum zu legen.
Infolgedessen ist das laufende Jahr als ein „Jahr des Übergangs“ zu verstehen. Entsprechend erwarten wir das EBITDA in einer Spanne von 495 bis 515 Mio. EUR und den Free Cashflow in einer Bandbreite von 260 bis 280 Mio. EUR. Unsere Ambition für 2025, ein EBITDA in Höhe von mindestens 520 Mio. EUR zu erzielen, sowie unsere hohe Ausschüttungskraft bleiben davon unberührt. Die Dividende je Aktie kann somit mindestens stabil erwartet werden.
Die ordentliche Hauptversammlung 2024 der freenet AG wird am Mittwoch, den 8. Mai 2024, im CCH – Congress Center Hamburg stattfinden.
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Ich habe die Verantwortung für das Thema ESG als Vorständin zum Jahresbeginn 2023 übernommen. Seitdem konnte ich wesentliche Meilensteine auf dem Weg zu mehr ökologischer und sozialer Verantwortung bei freenet bereits umsetzen. Wir haben in meinem Ressort ein ESG-Management-Team aufgebaut und erstmals eine ESG-Strategie verschriftlicht. Leitgedanke der Strategie ist, dass der Mensch stets im Mittelpunkt unseres Handelns steht und wir unser unternehmerisches Handeln derart gestalten, dass es ökologisch verantwortlich, sozial gerecht und wirtschaftlich rentabel ist.
Unsere ESG-Strategie umfasst klar definierte Handlungsfelder mit entsprechenden Zielen und daraus resultierenden Maßnahmen: Unter anderem wollen wir bis 2030 im Hinblick auf unsere eigenen Aktivitäten CO2-neutral werden, nachhaltige Produkte in selbstbestimmten, langfristigen Kundenbeziehungen anbieten sowie Nachhaltigkeit in unserer Lieferkette sicherstellen. Im Handlungsfeld „Social“ stellen wir eine gesunde und flexible Arbeitswelt für die Mitarbeitenden sicher, welche die Vielfalt unserer Gesellschaft widerspiegelt. Außerdem gestalten wir eine Lernkultur, welche die kontinuierliche fachliche und persönliche Entwicklung unserer Mitarbeitenden fördert. Dazu haben wir für 2023 das „Jahr des Lernens“ ausgerufen – und mit zahlreichen Angeboten im Campusportal und mehreren Lernblockern erfolgreich umgesetzt.
Zudem haben wir in meinem originären Verantwortungsbereich Human Resources (HR) ebenfalls unsere Strategie überarbeitet. Wir wollen Nachhaltigkeit als Haltung etablieren und das Thema ESG im Unternehmen präsenter machen. Beispielsweise mit ESG-Roadshows für die Führungskräfte, internen HR-/ESG-Podcasts und der Vortragsreihe „Wissen in 30 Minuten“ für die Mitarbeitenden.
So möchten wir sicherstellen, dass ESG nicht nur als Verantwortung unseres Teams, sondern als Verantwortung aller Mitarbeitenden im Unternehmen gelebt wird.
freenet steht für eine besondere Unternehmens- und Führungskultur. Wir setzen auf flache Hierarchien mit offenen Türen, auf Fördern und Fordern, permanentes Lernen, einen „fail-fast“-Ansatz sowie auf Handlungsspielräume mit Verantwortlichkeiten und Gestaltungsmöglichkeiten für jeden Mitarbeiter. Eine flache Hierarchie bedeutet aber nicht, dass es keine Hierarchiestufen gibt. Wir schaffen vielmehr ein Umfeld, das eben auch Mitsprache und -gestaltung fördert und fordert.
Dass wir diese Kultur tatsächlich leben, mag ein Projekt belegen: die Neupositionierung und das Rebranding unserer bisherigen Hauptmarke „mobilcom-debitel“ zu „freenet“. Die Entscheidung wurde nicht „top-down“ vollzogen; vielmehr waren zuerst die Mitarbeiter involviert, die Basis der Neupositionierung zu schaffen: Wie nehmen sie die Marke und Identität ihres Unternehmens wahr, was sind klare Differenzierungsmerkmale gegenüber dem Wettbewerb? Das Endergebnis dieses komplexen, mehrstufigen Prozesses ist gelungen und rundum beeindruckend – die neue Marke und der neue Claim „freenet.fertig.los“ bringen unsere Identität, unsere Werte und unsere Vision auf den Punkt.
Identitätsbildung findet allerdings nur im tagtäglichen, gemeinsamen Arbeiten an Herausforderungen und Erfolgen statt. Deshalb freue ich mich, dass mittlerweile wieder viele Kollegen vor Ort im Büro arbeiten – denn der persönliche Austausch an allen Standorten zwischen den Mitarbeitern ist und bleibt ein wichtiges Kulturelement von freenet.
Dass unsere Philosophie stimmt, mag eine Befragung unserer Mitarbeiter belegen. Sie erfolgte im vergangenen Jahr in insgesamt vier Wellen. Das Ergebnis: Über 80 Prozent der Befragten würden ihre Führungskräfte weiterempfehlen und die allgemeine Zufriedenheit lag bei durchschnittlich 67 Prozent! Ein Ergebnis, auf das wir stolz sind und in Zukunft weiter ausbauen möchten.
Ein EBITDA von einer halben Milliarde Euro, knapp 400 Tsd. Neukunden bei waipu.tv und – gemessen am Total Shareholder Return – ein Wertzuwachs für unsere Aktionäre in Höhe von 32 Prozent. Kurz gesagt: das Geschäftsjahr 2023 war ein voller Erfolg!
Die Zahlen unterstreichen, dass freenet seine gute Position auf dem Mobilfunkmarkt verteidigen kann und sich gleichzeitig erfolgreich auf dem TV-Markt etabliert hat. Zudem wird deutlich, dass unsere Investoren die Leistung genauso honorieren. Auf Basis der erfolgreichen vergangenen Entwicklung haben wir im letzten Jahr auch eine Rekorddividende in Höhe von 1,68 EUR ausgeschüttet.
Das Jahr 2024 wartet nun mit einigen Neuerungen auf. Im Bereich der Unternehmensberichterstattung wird durch die CSRD die Nachhaltigkeitstransparenz europäischer Unternehmen massiv ausgeweitet. Ein „level playing field“ für die Berichterstattung zu schaffen, ist sicherlich richtig. Dennoch müssen Unternehmen auch mit der Fülle an ESG-Regulierungen schritthalten können und Zeit bekommen, die notwendigen Kompetenzen aufzubauen. Bei freenet haben wir entsprechend frühzeitig die Reporting-Kompetenzen im Finanzbereich aufgebaut und werden uns nun in enger Zusammenarbeit mit dem ESG-Team von Nicole Engenhardt-Gillé der gemeinsamen Aufgabe stellen.
Aber auch aus finanzieller Perspektive soll sich bei uns etwas bewegen. So haben wir das Jahr 2024 als „Jahr des Übergangs“ deklariert: Wir beabsichtigen, uns noch besser für die Zukunft aufzustellen! Wir wollen massiv in die Marke waipu.tv investieren, um vollumfänglich vom Momentum des Wegfalls des Nebenkostenprivilegs zu profitieren. Mieter in Deutschland dürfen ab Mitte 2024 endlich frei entscheiden, für welchen TV-Empfangsweg sie bezahlen möchten – und das soll nach Schätzungen insbesondere der Empfangsweg IPTV sein. Infolge der Markeninvestitionen werden das EBITDA- und Free Cashflow-Wachstum im Jahr 2024 eher gedämpft sein – um dann in den Jahren danach vom Kundenwachstum zu profitieren! Unabhängig davon bleiben wir bei unserer Ambition, Ende 2025 ein EBITDA von mindestens 520 Mio. EUR zu erzielen – genau so bleibt unsere Dividendenausschüttung davon unberührt, sodass unsere Aktionäre auch im „Jahr des Übergangs“ mit einer stabilen Dividendenentwicklung rechnen können.
Ich bin davon überzeugt, dass die Corporate Governance eines Unternehmens Grundlage für die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens ist. Genau deshalb legen Aufsichtsrat und Vorstand der freenet AG sehr hohen Wert auf jegliche Facetten guter Governance als Basis unseres Handels und unserer Entscheidungen zum Wohle der Eigentümer und damit Aktionäre.
Unsere Corporate Governance wird dabei nicht nur durch Einhaltung relevanter Gesetze, Richtlinien oder Kodizes geprägt, sondern in einem ganz erheblichem Maße auch durch die wirkungsvolle Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat. Letztere ist bei freenet von gegenseitigem Respekt, großem Engagement und hoher Effektivität geprägt. Das klar formulierte Ziel ist, gemeinsam das bestmögliche Ergebnis für unser Unternehmen zu erreichen. Aufgrund der transparenten Kapitalmarktkommunikation wissen unsere Aktionäre jederzeit, wo ihr Unternehmen – die freenet AG – steht und welche Strategie sowie Ziele verfolgt werden. So hatten wir auf Basis des sehr stabilen, profitablen Geschäftsmodells von freenet die langfristige Ambition „freenet 2025“ formuliert und dem Kapitalmarkt kommuniziert. Unter den Aktionären und Analysten wurde der langfristige Ausblick honoriert und schaffte weiteres Vertrauen.
Governance ist neben dem Wohle für die Aktionäre auch unzertrennlich mit der Steuerung von ökologischen und sozialen Aspekten verwoben. Denn diese kann sinnvollerweise nur über die Corporate Governance erfolgen. Entsprechend haben wir die Kompetenzen im Aufsichtsrat dahingehend ausgerichtet, ESG-Faktoren zum Gegenstand der Vorstandsvergütung gemacht und das Thema in einem eigenen Vorstandsressort verankert. Rückblickend machen mich die bisherigen Erfolge stolz und lassen mich positiv in die Zukunft schauen.
Marc Tüngler ist Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz und Mitglied der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex. Seit Mai 2022 amtiert der Rechtsanwalt als Vorsitzender des freenet-Aufsichtsrats.
„Als langjähriges Mitglied des Aufsichtsrats habe ich seinerzeit den Einstieg in das TV-Geschäft – also in das klassische lineare Fernsehen per Antenne und IPTV – als komplementäre Säule zum Mobilfunk sehr begrüßt und unterstützt. Heute zeigt sich, dass diese strategische Investition sinnvoll und richtig war:
Media Broadcast als Vertreter des tradierten Empfangsweges für lineares Fernsehen über Antenne und seiner gewachsenen Erfahrung und Infrastruktur in der Produktion, Übertragung und Verteilung von Medien trägt zur hohen Profitabilität von freenet im TV-Segment bei und beweist bei neuen Übertragungsformen - wie etwa 5G – seine technologische Führerschaft. Auf der anderen Seite beeindruckt das Produkt waipu.tv der Tochter EXARING AG mit sehr dynamischen Wachstumszahlen und -perspektiven für die nächsten Jahre – gerade mit Blick auf den Wegfall des Nebenkostenprivilegs.
Das Jahr 2023 brachte einige personelle Veränderungen in unseren Organen: Neben der Ernennung von Nicole Engenhardt-Gillé zur Vorständin wurden drei neue Arbeitnehmer-Vertreter in den Aufsichtsrat von freenet gewählt. Sie steuern frische Impulse bei und gewährleisten so die bewährt gute Mischung aus Erfahrung und innovativen Initiativen im Gremium.
In der Folge ziehen sich die Themen Nachhaltigkeit und Personalentwicklung in all ihren Ausprägungen jetzt noch deutlich breiter durchs Unternehmen. Zumal sehr viele Anstöße in diesem Bereich aus dem Kreis unserer Mitarbeiter diese Dynamik zusätzlich forcieren.Dies führte zu einer Vielzahl an positiven Schritten und Entwicklungen. So konzentriert wie gelassen, mit klarem Ziel - und weit über die deutliche Anhebung unseres Mindestlohns sowie den zusätzlich gezahlten Inflationsausgleich hinaus: Die Fluktuation im Unternehmen geht zurück, und freenet steigert seine Attraktivität, Zukunftsorientierung und Sichtbarkeit am Arbeitsmarkt. Für ein Unternehmen wie freenet sind dies wesentliche Punkte in der Wettbewerbspositionierung: Die sehr engagierten Mitarbeiter sind unser größtes Kapital! “Knut Mackeprang vertritt als Stellvertretender Vorsitzender die Arbeitnehmer-Interessen im Aufsichtsrat der freenet AG. Der Justitiar trat im Jahr 2000 der Unternehmensgruppe bei.